Exkursion zur Jahrestagung des Deutschen Ethikrates
Im Rahmen des Seminars „Der Deutsche Ethikrat – Ethikberatung in der Demokratie zwischen Wissenschaft und Politik“ führte eine Gruppe von 20 Studierenden unter der Leitung von Dr. Eva Odzuck und Dr. Sebastian Schuol vom 25.-26. Juni eine Exkursion zur Jahrestagung des Deutschen Ethikrates in Berlin durch.
Das Seminar, das als Kooperationsseminar zwischen dem Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Schlüsselqualifikationen (ZiWiS) und dem Institut für Politische Wissenschaft/Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte stattfand, wurde vom Innovationsfonds Lehre und der Philosophischen Fakultät großzügig gefördert.
Durch Verbindung von politikwissenschaftlicher, politiktheoretischer, wissenschaftstheoretischer und ethischer Expertise und der Integration eines zentralen außeruniversitären Lernortes bot das Seminar die Chance, das Thema der ethischen Politikberatung von verschiedenen Dimensionen her zu beleuchten und vor Ort das Potential und die Probleme der ethischen Politikberatung, das Verhältnis von Wissenschaft und Politik und die Rolle politisch institutionalisierter Ethikberatung im politischen Prozess erfahren und studieren zu können.
Auf seiner Jahrestagung 2019 thematisierte der Deutsche Ethikrat die komplexen ethischen Fragen, die der Einsatz von Robotertechnologien in der Pflege und insbesondere in der Altenpflege aufwirft. Zusammen mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus Informatik, Medizin, Psychologie, Medizinethik, Rechtswissenschaft und Kulturanthropologie wurde darüber diskutiert, welche Potenziale und Herausforderungen sich im Umgang mit neuen assistiven Systemen für die verschiedenen Zielgruppen in der Altenpflege ergeben. Darüber hinaus bot die Tagung Gelegenheit, konkrete Beispiele aus der aktuellen Roboterentwicklung kennenzulernen und einen Eindruck von den vielfältigen Potenzialen in der Praxis zu erhalten.
Das Themenfeld der ethischen Politikberatung, die Integration einer Exkursion zu einem außeruniversitären Lernort und nicht zuletzt der kooperative Modus zwischen ZiWiS und dem Lehrstuhl für Politische Theorie wurden von den Studierenden als innovatives und bereicherndes Lehrangebot eingestuft. Die Bündelung von Expertise in angewandter Ethik und politischer Theorie sowie die Möglichkeit, im Rahmen der Exkursion auch viele weiterführende Gespräche in lockerer Atmosphäre zu führen, wurde als positiv hervorgehoben. Uns Seminarleitern hat das Seminar viel Freude gemacht, und wir haben sowohl voneinander als auch von den kritischen Fragen und guten Diskussionsimpulsen unserer Studierenden viel gelernt, so dass Fortsetzungen (bspw. zur Ethik und Politikberatung der Digitalisierung /Datenethikkommission) angestrebt werden. Übrigens: Die Zahl der Anmeldungen übertraf bei Weitem die Zahl der freien Plätze, und das Seminar war bereits frühzeitig ausgebucht. Bei Interesse empfiehlt sich daher das nächste Mal eine rasche Anmeldung!