Beteiligung an weltweiter Demokratieerhebung
Internationale Zusammenarbeit ist von zentraler Bedeutung für empirische Studien zu globalen Fragen. Mitglieder des FAU Instituts für Politische Wissenschaft kooperieren seit fünf Jahren mit dem Varieties of Democracy (V-Dem) Institut an der Universität Göteborg in Schweden und waren auch in diesem Jahr wieder an der jährlich stattfindenden Datenerhebung zum weltweiten Zustand der Demokratie beteiligt. Das Institut stellt regionalwissenschaftliche Expertise zur Verfügung und unterstützt die Erhebung insbesondere im Themenfeld „Gesellschaftliche und akademische Räume“. Der V-Dem-Datensatz umfasst mehr als 450 Indikatoren und trägt Einschätzungen von über 4.000 Länderexpert:innen zusammen. Diese Experteneinschätzungen werden mit ausgefeilten statistischen Verfahren aggregiert. 23 Projektmanager:innen, 33 Regionalmanager:innen und fünf leitende Wissenschaftler koordinieren das Projekt. Prof. Dr. Katrin Kinzelbach ist Projektmanagerin für einen der elf V-Dem-Surveys mit dem Titel Civic and Academic Space. Dr. Lars Lott verantwortet am Institut maßgeblich die Arbeit am Index der Wissenschaftsfreiheit (Academic Freedom Index, AFI).
Das heute veröffentlichte Academic Freedom Index Update 2024 wurde von Lars Lott, Katrin Kinzelbach und dem V-Dem-Direktor Staffan Lindberg geschrieben. Es gibt einen Überblick über den Stand der Wissenschaftsfreiheit in 179 Ländern und zeigt, dass Wissenschaftsfreiheit für 3,6 Milliarden Menschen oder 45,5% der Weltbevölkerung keine Realität ist. Dies ist vergleichbar mit der Situation vor fünfzig Jahren im Jahr 1973. Gleichzeitig zeigen die AFI-Daten auf, dass in 61 Länder die Wissenschaftsfreiheit gut geschützt ist. In diesen Ländern leben 1,1 Milliarden Menschen.
Ein interaktiver Globus, der die Daten des Index der Wissenschaftsfreiheit visualisiert, ist hier zu finden. Der umfassendere V-Dem-Datensatz, der ebenfalls heute veröffentlicht wurde, steht hier zur Verfügung.
Die VolkswagenStiftung ermöglicht die Erstellung und wissenschaftliche Auswertung der AFI-Daten seit 2021; sie fördert das Index-Projekt für insgesamt fünf Jahre.