„Mehr als vier Wände“ – Start des neuen Projekts zu zukunftsfähigen Unterbringungskonzepten

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Bild: Stadt Nachbarschaft Zeichnung von Jozefm84 (Pixabay)

Immer wieder stellen steigende Zahlen der Fluchtzuwanderung Kommunen vor die Herausforderung, möglichst schnell Kapazitäten für die Unterbringung von Geflüchteten bereitzustellen. In Zeiten sinkender Zuzüge jedoch werden Kapazitäten regelmäßig abgebaut. Bei einem erneuten Anstieg der Zahlen müssen dann wieder behelfsmäßige Lösungen eingerichtet werden. Dies ist für die Kommunen extrem aufwändig und bindet personelle und finanzielle Ressourcen, die an anderen Stellen dringend gebraucht würden. Zudem bieten die ad hoc gefundenen, wenig nachhaltigen Lösungen gerade für vulnerable Personen oft keine bedarfsgerechten Strukturen.

Wissenschaftlich fundierte Lösungsansätze, die sich der Unterbringung von Geflüchteten widmen, bleiben bislang meist auf einem abstrakten Niveau und werden der Heterogenität kommunaler Strukturen oft nicht gerecht. Kommunen müssen so konkrete Lösungen oft selbst entwickeln. Auf praktischer Ebene beobachten wir im internationalen Raum zwar hier und dort innovative Ansätze, die unter großem lokalem Engagement entstehen und sich als Good Practice erweisen könnten – diese sind allerdings nur in einzelnen Fällen systematisch erprobt und auf ihre Skalierbarkeit untersucht.

In dem Projekt „Mehr als vier Wände – Innovative Ideen für eine zukunftsfähige Unterbringung in und mit Kommunen“ möchten das Projektteam der Universität Hildesheim und der FAU Erlangen-Nürnberg daher vorhandene Potentiale erheben und innovative und nachhaltige Konzepte zum Wohnen für Geflüchtete gemeinsam mit den Praxis-Akteuren so (weiter-)entwickeln, dass sie in Kommunen umgesetzt werden können. Im Rahmen des Projekts kooperiert das Projektteam – bestehend aus Projektleitungen Prof. Dr. Petra BendelProf. Dr. Hannes Schammann und Dr. Danielle Kasparick der Universität Hildesheim sowie Projektmitarbeiterin Sonja Reinhold – mit strukturell unterschiedlichen Kommunen, die ihre bisherigen Lösungen analysieren, gemeinsam neue Wege entwickeln und diese in der Praxis umsetzen möchten.

An der FAU Erlangen-Nürnberg ist das Projekt am Forschungsbereich Migration, Flucht und Integration sowie dem FAU Forschungszentrum Center for Human Rights Erlangen-Nürnberg (FAU CHREN) angesiedelt, es läuft vom 01.05.2024 bis 30.04.2028 und wird von der Stiftung Mercator gefördert.