Präsentation der ersten Ergebnisse aus dem laufenden Pilotprojekt „Match’In“
Gemeinsam mit Bundesländern, aufnehmenden Kommunen und Vertreter:innen von Geflüchteten entwickelte ein Team der FAU und der Universität Hildesheim mit vier Bundesländern einen Mechanismus zur Verteilung von Schutzsuchenden von den Bundesländern auf die Kommunen. Mithilfe eines Algorithmus‘ sollen die individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Schutzsuchenden sowie die vorhandenen Strukturen und Ressourcen der Kommunen in eine stärkere Übereinstimmung gebracht werden („Matching“). So sollen Bedürfnisse von Schutzsuchenden besser berücksichtigt, das Potenzial von Migration für kommunale Entwicklung besser genutzt, Integration und Teilhabe verbessert und Sekundärmigration verringert werden. Das Projekt wird durch die Stiftung Mercator gefördert.
Im Rahmen der 5. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung stellten die Projektpartner:innen aus Wissenschaft und Praxis gemeinsam ihre ersten Ergebnisse aus der Pilotierung vor, die noch bis Ende des Jahres läuft. Nach mehr als drei Jahren Zusammenarbeit, in denen Matching-Kriterien ausgewählt, ein Algorithmus programmiert und die Pilotierungsprozesse in den teilnehmenden Bundesländern aufgesetzt wurden, zogen die Beteiligten ein erstes positives Fazit:
Die ersten erhobenen Daten aus der Match’In-Software und den Feedbacks der Beteiligten zeigen, dass die Ankommensbedingungen in Kommunen tatsächlich unterschiedlich gut zu einzelnen Schutzsuchenden passen (und umgekehrt). Eine datengestützte Verteilung verspricht eine bessere Passung als das Zufallsprinzip. Außerdem wurde ein Verfahren entwickelt, das grundsätzlich funktioniert und nun weiterentwickelt werden kann.
Anknüpfend an die Darstellung der Projektpartner:innen kommentierte Staatssekretär Bernd Krösser aus dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) das Projekt und sprach über mögliche Anknüpfungspunkte des Ansatzes mit dem Gesamtkontext einer zunehmend digitalisierten Migrationsverwaltung.
Eine schriftliche Veröffentlichung der Ergebnisse erfolgt nach Abschluss der Pilotierung zum Jahresende 2024.