„Diskurs, Macht, Männlichkeit“
Auch im Sommersemester 2025 wird Dr. Tim Griebel (ehemaliger Wissenschaftlicher Mitarbeiter und derzeitig stellvertretender Referatsleiter für „Politische Kommunikation und Grundsatz“ im BAMF) das interdisziplinär ausgelegte Seminar „Diskurs, Macht, Männlichkeit“ anbieten, das einer ganzen Reihe von Studiengängen offensteht.
Grundannahme des Seminars ist, dass soziale Realität im Allgemeinen und Männlichkeit im Speziellen nicht einfach gegeben sind, sondern vielmehr in Diskursen, d.h. innerhalb von Bedeutungssystemen, erst gemacht werden. Die Macht der Diskurse liegt nun gerade darin, dass sie Phänomene wie Männlichkeit auf eine ganz bestimmte Weise verstehbar machen und so die Wahl von Alternativen beschränken, aber auch ermöglichen. An verschiedenen Männlichkeitskonstruktionen wird somit deutlich, dass das Private immer auch politisch ist. Dementsprechend spürt das Seminar dem Nexus aus Diskurs, Macht und Männlichkeit in verschiedenen Kontexten auch jenseits der klassischerweise als „Politik“ verstandenen Sphäre wie Pop-Kultur, Sport und Medien nach. Gleichzeitig ist die empirische Frage nach verschiedenen Formen von Männlichkeit auch mit der normativen Frage verbunden, welche Art von Männlichkeit zum guten Leben und zur menschlichen Emanzipation beitragen kann und welche dieses Ziel behindert.
Bei der Behandlung dieser Fragen zu einem selbst gewählten Untersuchungsgegenstand soll auch Einblick in den methodischen Werkzeugkasten verschiedener Diskuranalysen und deren Techniken wissenschaftlichen Arbeitens gewährt werden. Hierdurch wird nicht nur die Grundlage geschaffen, eigenständige Forschungsfragen zu Konstruktionen von Männlichkeit aus diskursanalytischer Sicht zu entwickeln und zu beantworten, sondern es werden auch die Fähigkeiten zur kritischen Analyse der politischen Wirklichkeit und zur Reflexion auf Bedingungen und Möglichkeiten verantwortlichen Handelns in der Gesellschaft geschärft.
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