Internationale Beziehungen und Politische Ökonomie
Unser Forschungsfokus
Der Arbeitsbereich Internationale Beziehungen und Politische Ökonomie forscht zu globalen Ordnungsfragen und den breiten Feldern der Außen(wirtschafts-) und Sicherheitspolitik. Die zentralen Forschungsschwerpunkte bilden dabei die transatlantischen Beziehungen sowie die deutsche, europäische und amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik unter besonderer Berücksichtigung der Geoökonomie und globaler Machtverschiebungen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Forschung zu westlichen Statebuilding– und Stabilisierungsinterventionen in (Post-)Konfliktgesellschaften sowie der Einfluss von nicht-staatlichen Gewaltakteuren auf Staatsbildungsprozesse. Hierbei liegt ein besonderer Fokus auf der politischen Ökonomie und Organisationstruktur von Rebellengruppen und dem langfristigen Einfluss von Bürgerkriegen auf Post-Konflikt-Staatlichkeit in Sub-Sahara Afrika.
Laufende Forschungsprojekte
Projektleitung: Prof. Dr. Stefan Fröhlich & Prof. Dr. Ulrich Schlie
Laufzeit: 2023 – 2024
Projektbeschreibung:
Der Essay analysiert, weshalb es in den letzten Jahren immer wieder zu gravierenden außen- und sicherheitspolitischen Fehleinschätzungen, wie zum Beispiel den Illusionen der deutschen Energie- und Russlandpolitik, gekommen ist. Er wirbt zudem für eine Neubewertung des Ökonomischen als Teil der Außenpolitik, um nicht – beispielsweise beim Umgang mit China – auf einem anderen Feld erneut folgenreiche Fehlentscheidungen zu vollziehen. Stefan Fröhlich und Ulrich Schlie plädieren für einen grundlegenden strategischen Neuanfang. Sie skizzieren, wie deutsche Sicherheitspolitik künftig aufgestellt sein sollte, um den geoökonomischen und geopolitischen Erfordernissen einer veränderten Weltlage Rechnung zu tragen, in der die amerikanische Macht schwindet und autoritäre Mächte aufsteigen.
Projektleitung: Prof. Dr. Stefan Fröhlich
Laufzeit: 2023-24
Projektbeschreibung:
Der derzeitige globale geopolitische Machtkampf um Einflusszonen wird durch eine weitere Entwicklung verstärkt, die für Europa mittel- und langfristig mindestens ebenso entscheidend sein wird, die Frage nach seiner Verteidigungsfähigkeit: die wachsende Bedeutung der Geoökonomie. Weltweit greifen Regierungen auf wirtschaftliche Mittel zur Erreichung von außenpolitischen und ökonomischen Zielen, aber auch zur Erschließung von Einflusssphären zurück. Sie verstärken damit den Trend zu Nationalismen, Abschottung und Konfliktbereitschaft (Brexit, Trump, Chinas zunehmend aggressivere Haltung, Russland, Populismus in Europa wie USA). Zu den Instrumenten zählen dabei gezielte Sanktionen in den Bereichen Finanzen, Reisen, militärische Unterstützung und Handel, Exportbeschränkungen, aber auch die strategische Beschränkung oder Öffnung des Zugangs zu Anleihen, Finanztransaktionen oder Wirtschaftshilfe. In allen Fällen handelt es sich um protektionistische Maßnahmen, die den internationalen Austausch von Gütern, Kapital, Menschen oder Technologie behindern. Das Projekt fragt nach den adäquaten Antworten Europas und Deutschlands auf die geoökonomischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.
Projektleitung: Dr. Johannes Jüde
Laufzeit: 2022 – 2023
Förderung: Emerging Talent Initiative (ETI), Friedrich-Alexander-Universität: 7.777 €
Webseite: Emerging Talent Initiative (ETI)
Projektbeschreibung:
Das im Rahmen der ETI-Förderung entwickelte Forschungsprojekt zielt darauf ab, die Auswirkungen von nichtstaatlichen bewaffneten Bewegungen auf den Aufbau und den Zerfall von Staaten zu untersuchen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den Regionen Sahel und Horn von Afrika liegt. Das Projekt wird die langfristigen Auswirkungen von Bürgerkriegen auf den Staatsaufbau und die Rolle externer Interventionen bei diesem Phänomen untersuchen. Durch einen multidisziplinären Ansatz, der auf Staatsbildungstheorien, Friedens- und Konfliktforschung und regionaler Expertise basiert, soll das Projekt neue Erkenntnisse über die komplexen Dynamiken des Staatsaufbaus und -zerfalls im Kontext bewaffneter Konflikte liefern. Die Ergebnisse dieser Forschung haben wichtige Auswirkungen auf Entscheidungsträger, Wissenschaftler und Praktiker, die an Konfliktlösung und Staatsaufbauinitiativen in der Region arbeiten.
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Projektleitung:Prof. Dr. Stefan Fröhlich
Laufzeit: 2016 – 2017
Förderung: Transatlantic Academy, 50.000 $
Webseite: „Suspicious Minds – Report (PDF)
Die Stipendiaten der Transatlantic Academy kamen im September 2016 zusammen und waren bis Mai 2017 an der Akademie in Washington, DC, zu Gast. Sie nahmen an einer Reihe von Workshops und einer gemeinsamen Studienreise nach Europa teil und hielten wöchentliche Treffen ab, um sowohl ihre individuellen wissenschaftlichen Arbeiten als auch die abschließende gemeinsame Studie zu erarbeiten, die einige politische Ideen für die neue US-Regierung und die deutsche Regierung enthält.