Politische Theorie und Ideengeschichte
Unser Forschungsfokus
In diesem Forschungsfeld steht die Moderne Politische Theorie und Ideengeschichte vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart im Vordergrund – und zwar in erster Linie in vergleichend-systematisierenden, begriffsgeschichtlichen und diskursanalytischen Vorhaben. Vier übergreifende Schwerpunkte verbinden die Projekte der beteiligten Forscher*innen:
- Internationales und globales politisches Denken (Fragen internationaler politischer Ordnung, von Föderalismus bis Imperialismus)
- Semantiken des Politischen und ihre Aushandlung und Vermittlung in politischen Bildern und Metaphern (politische Ikonologie und Metaphorologie).
- Konservatives, autoritäres und anti-demokratisches politisches Denken
- Regionalfokus auf englisch- und russischsprachige Debatten
Laufende Forschungsprojekte
Projektleitung: Prof. Dr. Eva Marlene Hausteiner
Laufzeit: 2022-2024
Förderung: Volkswagen-Stiftung, Programmlinie „Originalitätsverdacht“
Projektbeschreibung:
Ist es planbar und wünschenswert, dass Ordnungen enden, und wer entscheidet dies? Unter welchen Bedingungen und mit welchen Begründungen entwickeln sich absichtlich endliche politische Systeme und worin besteht die Logik politischer Befristung? An der Schnittstelle zwischen politischer Ideengeschichte und systematischer politischer Theorie erforscht das Projekt Phänomene der Befristung und ihre theoretische Begründungen erforschen.
Projektleitung: Prof. Dr. Eva Marlene Hausteiner
Mitarbeiterin: Marina Solntseva
Laufzeit: 2023-2027
Förderung: DFG im Rahmen der Forschungsgruppe „Aitiologien“
Projektbeschreibung:
„Das politiktheoretische Forschungsprojekt untersucht die temporal-begründenden, also aitiologischen Erzählmuster der ideologischen Strömung des russischen Neo-Eurasianismus. Untersucht werden soll die erzählend-erklärende Behauptung einer im Mittelalter entstandenen und seitdem prägenden Auseinandersetzung zwischen Eurasien und dem Westen – ausgehend von der These, dass der Neo-Eurasianismus nicht allein als geopolitische Bewegung, sondern als aitiologische Konfliktnarrativierung verstanden werden muss. Im Projektfokus stehen dabei einerseits die narrativ-aitiologischen Mittel der Plausibilisierung dieses Konfliktes (inklusive ikonographischer Strategien und ideengeschichtlicher Traditionserzählungen), andererseits dessen Rolle in der Begründung einer aggressiven imperialen Programmatik.“
Projektbeschreibung:
Das Promotionsvorhaben von Laila Riedmiller untersucht vermittels einer ideengeschichtlichen Spurensuche temporale Strategien der „Neuen Rechten“, insbesondere deren Bezug auf die heterogene Denkströmung des Akzelerationismus. In vergleichender Perspektive wird dabei auch nach der möglichen Unterscheidbarkeit von linkem und rechtem Akzelerationismus gefragt.